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Katia Guedes

Foto: e.gordts

Katia Guedes, Sopran und Komponistin.
Geboren in Santo André, SP, Brasilien. Lebt inBerlin. Studium: Oboe, Gesang und Komposition an der Universität des Staates São Paulo, Brasilien. Gesangs-Aufbaustudium an der »Hochschule für Musik Hanns Eisler«, Berlin bei Inge Uibel sowie Masterstudien in Musik- und Theaterwissenschaft, TU und FU Berlin. Diverse Preise und Auszeichnungen. Schwerpunkt zeitgenössisches Musiktheater, Uraufführungen als Sängerin, u.a.: »KLIMA_vorher.sagen«–Stelzenbach/Hoyer,»Lezionidi Tenebra« – Lucia Ronchetti in Berlin / Rom / Salzburg, »niebla« – Mendoza / Rebstock in Hellerau / Berlin / Madrid; »La philosophie dans le labyrinthe« – Aureliano Catta- neo, »die architektur des regens« – Klaus Lang sowie »Amazonas« in der Münchener Biennale, São Paulo und Wien, »la ciudad de las mentiras« – Mendoza / Rebstock im Teatro Real Madrid.

Internationale Konzerttätigkeit in mehreren Musikfestspielen in Zusammenarbeit mit den Ensembles »Mosaik«, »Kammerensemble Neue Musik Berlin«, »Modern Art Sextett«, »United Berlin«, »resonanz«, »courage«, »nieuw ensemble amsterdam«, »Staatsorchester São Paulo«, »Berliner Symphoniker« und »Klangforum-Wien«, u.a.

Als Komponistin aufgetreten in der 5. Diagonale-Bielefeld, in »48 Stunden Neukölln«, Klangwelten, Internationales Klangkunstfest, Frankfurter Herbsttage, Pyramidale, Intersonanzen, im BKA-Berlin, im Centro Cultural São Paulo (Brasil), Lissabon O’culto da Ajuda sowie in dem Festival von Avignon.

Als ich 11 Jahre alt war, ging ich den Weg zur Schule zu Fuß … singend. Die Musik habe ich mir ausgedacht, die Texte auch. Zu dieser Zeit wusste ich nicht, dass ich Musik studieren würde, auch nicht, dass ich Sängerin im Bereich der zeitgenössischen Musik werden würde. Ich wusste auch nicht, dass es so etwas wie zeitgenössisches Musiktheater gab. Keine Ahnung. Ich habe studiert, im Orchester gespielt, als Solistin gesungen, Oper und Konzerte, bis ich, erst in Berlin, beim Musiktheater gelandet bin: Was für eine Freude! Mit den Komponisten arbeiten, etwas Neues zusammen schaffen! Viele Jahre später kam ich dazu, wieder komponieren zu wollen. Zuerst vokale Musik, womit ich mich zu Hause fühle. Später dann, wenn ich jetzt für Instrumente schreibe, dann auch »vokal«: Sie sollen sin- gen, sprechen, Mundgeräusche machen. Aber warum? … Ich denke, in mir ist noch diese 11-jährige, die sich unbedingt ausdrücken will. Es ist etwas Persönliches. Ich sehe die Komponisten, alle mit ihren persönlichen Ausdrücken und das gefällt mir! Und weil es persönlich ist, muss es neu sein. Ich habe Bach, Mozart, Brahms und so viele andere geliebt. Aber man kann nicht wollen, persönlich authentisch und gleichzeitig wie jemand anderer zu sein. Unmöglich. Was wäre die Welt ohne diese ständige Erneuerung? Warum wird Erneuerung in der Wissenschaft, in der Literatur oder in der Philosophie sogar erwartet, aber in der Musik nicht? – Ich wünsche mir eine Welt mit offenen Ohren und einem offenen Herzen!