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Gisbert Näther

Gisbert Näther
Foto: privat

Gisbert Näther (1948-2021). Nach dem Abitur studierte er an der Hochschule für Musik »Carl-Maria-von-Weber« in Dresden die Fächer Horn und Komposition. Nach dem Staatsexamen wirkte er als Solohornist in der Jenaer Philharmonie und am Potsdamer Hans-Otto-Theater. 1981 wechselte er zum DEFA-Sinfonieorchester, dem jetzigen Deutschen Filmorchester Babelsberg.
In dieser Zeit fing er an, für verschiedenste Besetzungen Kammermusikwerke zu schaffen.

1992 entstand sein erstes Werk für großes Orchester, das »Concertino für Tuba und Orchester«, welches von Jörg Wachsmuth und den Brandenburger Symphonikern uraufgeführt wurde. Es folgten weitere Orchesterwerke, uraufgeführt unter anderem von der Deutschen Oper Berlin, den Berliner Symphonikern, den Hamburger Symphonikern und dem Deutschen Filmorchester.

2013 UraufführungderOper»KonradoderdasKind
aus der Konservenbüchse« im Theater im Revier Gelsenkirchen
Musik für das Ballett »Es war einmal…« am Theater Zwickau/Plauen.
2014 Aufführung der »Prinzensuite – Der Kleine Prinz« vom Gewandhausorchester Leipzig,
Sprecher Rufus Beck und den Hamburger Symphonikern. Im Oktober 2014 wurde in Campinas/Brasilien sein Konzert für »Trompete und Orchester« uraufgeführt.
2015 UA »Stabat Mater« für Sopran, Bariton, Chor und Orchester Erlöserkirche Potsdam.
2020 UA Konzert für Saxophonquartett und Orchester Nikolaisaal Potsdam

1996 erhielt er den»Wilhelm-Busch-Preis«für die Musik zu Wilhelm Busch’s Bildergeschichte »Max und Moritz«.
1997 erhielt er den Kompositionspreis im Trickfilm-Kompositionswettbewerb des Landes Brandenburg.
2001 Jugendmusikschulpreis der Stadt Hameln
2005 Medienpreis des Verbandes deutscher Musikschulen »Leopold« für »Max und Moritz«
2009 Medienpreis des Verbandes deutscher Musikschulen »Leopold« für »Die verhexte Musik«

Komponieren ist heute wirklich in jeder Hinsicht eine große Herausforderung.
Wir hören wunderbare Musik von Komponisten aus mehreren Jahrhunderten und versuchen jetzt etwas noch nicht Dagewesenes zu komponieren, vielleicht sogar einen eigenen unverkennbaren Stil zu finden.
Als Orchestermusiker habe ich das Glück gehabt, mich sehr intensiv mit Werken anderer Komponisten auseinandersetzen zu müssen. Man übt sich dadurch fast automatisch darin zu erkennen, was funktioniert und was wirklich logisch zusammenpasst. Natürlich geht nichts ohne Inspiration, Kompositionstechnik und, entsprechend dem jeweiligen Werk, geschickter Instrumentation.

Wie wird aus Skizzen ein fertiges Stück? Bei mir ist das ein längerer geistiger Prozess, dem ich möglichst viel Zeit gebe. Ziel ist ein in sich geschlossenes Werk, eine musikalische Einheit. Beethoven z.B. hat für seine erste Sinfo- nie neun verschiedene Skizzen angefertigt und hat einige Zeit gebraucht, bis er sich entschieden hat.

Bei jedem neuen Werk bemühe ich mich um experimentelle Unbefangenheit und Mut zum Risiko als Basis für mein Kompositionelles tun. Ich kann mich aber nicht einfach hinsetzen und mir vornehmen, jetzt einen »persönlichen Stil« zu entwickeln. Das passiert einfach irgendwann, oder eben auch nicht. Außerdem sollte man diesen auch nicht zu eng fassen, sondern eher spielerisch damit umgehen. Sicherlich ist es sinnvoll, Anlass und Zielgruppe nicht aus den Augen zu verlieren, z.B. komponiere ich für Kinder, Laien oder Profis. Eine gehörige Portion Selbstvertrauen bzw. Selbstbewusstsein sollte man in jedem Fall haben, wenn man sich mit einer neuen Komposition in die Öffentlichkeit traut.